Die Werbetrommel war im Vorfeld des Vortrages von Billi Bierling kräftig gerührt worden (Einmal-werden-wir-noch-wach, ...) und mehr als 160 Personen fanden letzten Donnerstag den Weg in den sehr gut gefüllten Markgrafensaal in Hohenstadt.
Wer eine reine Bergsteigershow erwartet hatte, wurde enttäuscht. Billi Bierling erzählte in einem mitreißenden Vortrag von ihrer Arbeit an der „Himalayan Database“. In dieser Datenbank werden seit 1963 alle Expeditionen zu den 8000er und Trekking-Gipfeln in Nepal aufgezeichnet.
Gegründet wurde die Database von der Amerikanerin „Miss“ Elizabeth Hawley, die selbst nie einen 7000er oder 8000er in Nepal bestiegen hat. Sie fuhr in Kathmandu mit ihren babyblauen VW-Käfer zum Flughafen und interviewte dort die Bergsteiger.
Billi Bierling nutzt heute ihr Fahrrad, um sich einen Weg durch den dichten Verkehr der Hauptstadt Nepals zu bahnen, interviewt aber nur noch selten die Gipfelstürmer selbst, da es inzwischen einfach zu viele sind. Die Daten kommen direkt von den zuständigen Behörden.
Ihre eigene Everest-Besteigung betrachtet sie eher nötig für Ihren Beruf, als dass sie den Wunsch verspürte sich den touristischen Auswüchsen der Bergsteigerwelt in den Basecamps mit VIP-Zelten auszusetzten. Kritisch beleuchte Billi auch die die Situation der lange Jahre als nur als Zuarbeiter und Träger betrachteten Sherpas. Diese sind in zwischen oft selbst die Expeditionsführer und können ihre Familien gut davon ernähren. Auch nepalesische Frauen gehören inzwischen zu dieser Berg-Community.
Gewürzt war der lebendige Vortrag mit vielen Schicksalen und Anekdoten aus der Everest-Geschichte.
Aufgelockert wurde die Präsentation durch kurze Passagen aus dem Buch „Ich hab ein Rad in Kathmandu vor“, die Billis Schwester Christiane vortrug. In dem Buch beschreibt Billi wie sich ihre anfängliche Hassliebe zu den Bergen in ihrer Heimatstadt Garmisch-Patenkirchen zu einer Passion für das „Dach der Welt“ entwickelte.
Das große Erdbeben 2015 war für Billi der Antrieb, sich eigenen karitativen Projekten zu widmen.
In diesem Licht verlangte Billi Bierling auch keinerlei Honorar für ihren Vortrag.
Im abschließenden Schlusswort bedankte sich Vorstand Peter Meckler noch mal recht herzlich bei Billi Bierling und Christiane Schupp für ihre Unterstützung und versicherte, dass der gesamte Erlös aus der Veranstaltung den Projekten von „Licht für Kinder e.V.“ zur Verfügung gestellt wird.